Das Wetter ist gut. Warm, ein wenig drückend aber vor allem: trocken!
Dankbar stellen wir also fest, dass die Gebete diesbezüglich schon mal erhört wurden, so dass die Taufe von Jan, Noah und Lennart wie geplant in einem See, auf einem zu diesem Zweck zur Verfügung gestellten Privatgelände, stattfinden kann.
Und so kommen an diesem Sabbatnachmittag über 100 Menschen nach Hemmingen, um Zeugen zu werden, wie gleich drei junge Menschen „Ja“ zu Jesus sagen.
Beim Betreten des Platzes wird deutlich: Hier passiert heute etwas!
Campingstühle und Picknickdecken bilden in mehreren Reihen einen Halbkreis um den Einstieg in den See. Auf der freien Fläche davor sind Lautsprecher und Mikrofone bereits aufgebaut und werden von einem entfernt stehenden Stromerzeuger versorgt.
Es herrscht reges Treiben. Kinder laufen umher, es wird geredet, gelacht, immer mehr Menschen strömen herbei, Stühle werden aufgebaut, Dinge organisiert. Die Stimmung ist gelöst, lebhaft, fröhlich und gleichzeitig andächtig.
Dann kehrt langsam Ruhe ein und der Taufgottesdienst beginnt. Nach Gebet und Liedern, stellt Nathanael Riedel die Täuflinge vor.
Die drei sind jung. Noch keiner von ihnen ist 20 Jahre alt. Und sie sind recht unterschiedlich in ihrem Wesen. Während Jan als zurückhaltend und beobachtend beschrieben wird, gelten Lennart und Noah eher als etwas extrovertierter.
Alle drei werden aber bereits jetzt als wertvoller Teil in ihren Gemeinden wahrgenommen und sind aktiv in der Jugend.
Ihre größte Gemeinsamkeit besteht wohl darin, dass sie alle aus einem adventistischem Elternhaus kommen und auch, dass sie es scheinbar ganz genau wissen wollen. Denn nur so sind die weit über 30 Bibelstunden zu erklären, die der heutigen Taufe vorausgingen.
Es geht um mich
Von diesen 30 Bibelstunden berichtet uns Pastor Fabian Petrik als Einleitung in seine Predigt, in der er Worte über Philippus und den Kämmerer aus Äthiopien aus Apostelgeschichte 8 findet.
Auch dieser wollte den Inhalt der Jesajaschriftrolle, in der er las, genau erklärt haben. Und nachdem Philippus ihm aufzeigte, dass Jesaja von Jesus und der guten Nachricht seines Opfertodes berichtet, führte diese persönliche Erkenntnis des Kämmerers dazu, dass dieser sich bei der nächstmöglichen Wasserstelle taufen ließ. Nach nur einer Bibelstunde.
Diese persönliche Erkenntnis, ist es, worauf es ankommt. „Es geht um mich!“ Fabian betont es wiederholt und eindringlich. Das geht unter die Haut und ist letztlich die Quintessenz, die Menschen dazu bewegt, ihr Leben Jesus zu übergeben. Sie ist es auch, die bei Lennart, Noah und Jan vor 2 Jahren die Entscheidung zur Taufe herbeiruft: „Es geht um mich!“ Nicht um Wissen, nicht um Erklärungen, nicht um einhundertprozentiges Verstehen. „Es geht um mich!“ Es ist die persönliche Erkenntnis, die diesen Schritt bewirkt.
Und sie gehen ihn, diesen Schritt. Ins offensichtlich etwas kalte Wasser.
Bevor jeder einzelne von ihnen durch Untertauchen auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft wird, verlesen die Mütter die jeweiligen Tauftexte. Ein bewegender Moment.
Mit einem lauten „Amen“ wird jeder von ihnen von der ganzen Gemeinde in seinem neuem Leben begrüßt.
Der Eindruck vom Anfang, beim Betreten des Platzes hatte nicht getäuscht: Hier ist etwas passiert! Spürbar für jeden, der dabei war.
Beendet wird dieser Taufgottesdient mit der offiziellen Aufnahme der jungen Männer in ihre Gemeinden (Hameln und Hannover Süd) und natürlich mit Geschenken und Glückwünschen.
Auch wenn unsere neuen Brüder im Glauben noch recht jung sind, so haben sie doch eine sehr ernstzunehmende Entscheidung getroffen. Dies wurde in ihren persönlichen Glaubensbekenntnissen deutlich. Sie leben schon lange ein Leben mit Jesus, beten, machen Erfahrungen, ringen um Antworten. Sie machen uns deutlich, dass Glauben viele Facetten hat, dass er emotional aber auch rational erklärbar sein kann. Wir freuen uns, noch viel von ihnen zu lernen und auch, sie weiterhin auf ihrem Glaubensweg zu begleiten.
Fühlt euch willkommen, geliebt, gesegnet, gebraucht und gerettet!