Es ist Sabbat. Sabbat Nachmittag, um genau zu sein. Und würden wir nicht immer noch unter Pandemiebedingungen leben, wäre der Gemeindesaal garantiert brechend voll. Nun finden sich hier “nur“ die erlaubten gut 60 Gäste ein, wofür wir aber wirklich schon sehr dankbar sind, und eine sehr aufgeregte Constance Hildebrand.
Denn sie ist es, die heute ganz offiziell den ersten Schritt in ein neues Leben macht. In ein Leben mit Jesus als Wegbegleiter und Wegweiser, als Tröster und Heiland, als Freund und Erlöser. Schon vor fast 2 Jahren äußerte sie den Wunsch, ihr Leben ganz in Jesu Hände zu geben. Und heute, nach der ein oder anderen Schwierigkeit mit dem richtigen Termin, ist es endlich soweit: Constance lässt sich taufen.
Es ist ein feierlicher Gottesdienst. Die Liedauswahl und Beiträge sind passend und berühren. Constance wird vorgestellt und wir werden mitgenommen auf Stationen ihres Lebens, das nicht nur Höhen hatte.
Pastor Dragutin Lipohar, der Constance auf ihrem Weg zur Taufe mit Bibelstunden und Antworten auf diverse Fragen begleitet hat, spricht einige Worte: Gedanken zum neuen Leben.
Hierfür bemüht er das Buch Hiob aus dem Alten Testament der Bibel. Hiob? War das nicht dieser arme Tropf, dem alles genommen wurde, was ihm lieb und teuer war? Wie passt diese scheinbar traurige Geschichte zu einem Gottesdienst, der Freude im Himmel und im Gemeindesaal auslösen soll? Dragutin macht schnell deutlich, wie gut sie passt. Denn über Hiobs Leidensweg gelangt er zu der Frage: „Was hast du am Ende, das dich trägt?“ Und wenn die Antwort darauf wie bei Hiob lautet: „Aber ich weiß, dass mein Erlöser lebt“, dann kann die Freude kaum größer sein.
Und diese Hiobsbotschaft trifft auch auf Constances Leben zu, wie in ihrem, von ihr vorgetragenem persönlichen Glaubensbekenntnis deutlich wird.
Ihr Weg zu Christus dauert lange, fast 10 Jahre, aber er ist beeindruckend.
Sie berichtet von einer Leere, die ihr atheistisches Elternhaus nicht zu füllen vermochte. Sie spricht von einem Kindheitstraum. Sie träumt von einem Zufluchtsort und einer Person, die sie versteht.
Offen erzählt sie , wie sie durch die Behandlung gesundheitlicher Schwierigkeiten, mit okkulten Praktiken in Kontakt kam und wie sich dadurch die Tür öffnete für finstere, dämonische Mächte, deren Gegenwart sie in ihrem Leben spürte und die sie ängstigten und leiden ließen.
Aber Gott war bei ihr und führte sie, indem er ihr Menschen in den Weg stellte, die ihr zeigten, dass es mit Jesus eine Möglichkeit gibt, aus dieser Lage befreit zu werden…und ihren Kindheitstraum wahr werden zu lassen.
Constance lässt sich darauf ein und bezeugt heute genau wie Hiob einst: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt.“
Ihr Zeugnis ist bewegend und kommt spürbar aus tiefstem Herzen.
Auch Constances Töchter werden in die Feierstunde integriert. Die jüngere der beiden trägt sehr ernsthaft, um die Bedeutung dieses Tages für ihre Mutter wissend, einen Segenswunsch vor. Und die ältere verliest den Taufspruch aus Hiob 19, 25-27, während ihre Mutter bereits mit Dragutin im Taufbecken steht.
Und so wird Constance getauft. Durch Untertauchen auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Der alte Mensch gestorben, der neue auferstanden. Ein erhebender Moment. Einzigartig. Schwer in Worte zu fassen.
Constance möchte aufgenommen werden in die Gemeinschaft der Siebenten Tags Adventisten und wählt mit einheitlicher, begeisterter Zustimmung der Anwesenden die Adventgemeinde Hannover Süd als ihre Heimatgemeinde.
Ein Weihegebet und eine Vielzahl von Glücks – und Segenswünschen beschließen dieses besondere Ereignis. In einem anschließenden coronakonformen Beisammensein, kann nun unsere neue Schwester endlich durchatmen und die Aufregung ablegen.
Constance ist nun Gemeindemitglied hier bei uns in der Schlägerstraße. Wir heißen sie herzlich willkommen, wollen sie weiterhin in allen Fragen und Belangen unterstützen, hoffen auf ihr Engagement innerhalb der Gemeinde und freuen uns, dass sie einen Lebensweg voll Friede, Freiheit und Hoffnung erkennen durfte und sich entschlossen hat, ihn zu gehen und auch ihren Kindern diesen Weg ans Herz zu legen. Wir sind Gott dankbar und wissen, dass dies die beste Entscheidung ihres Lebens war. Halleluja!